Hiroshima (...naja nicht jeder Tag ist nur Sonennschein)
Hallo zusammen,
Hiroshima war heute auf meiner Liste für den Tagesausflug zurück von Beppu nach Kyoto. Eigentlich hatte ich vor nur 1-2 Std. im Atombomben-Friedenspark zu bleiben, aber es sollten mehr daraus werden.
Das erste Gebäude das man im Park deutlich erkenn kann ist der Atombombendom. Das war eines der wenige Häuser das in Hiroshima noch Stand nachdem die Atombombe detonierte. Ebenfalls ist es das Gebäude das genau am Detonationspunkt steht.
Vielleicht fragt Ihr Euch (genau wie ich) warum das Gebäude das genau am Detonationsort der Atombombe steht nicht total zerstört wurde. Darüber sollte ich im Museum mehr lernen. Die Atombombe für Hiroshima ist nicht wie die Tests der USA im Bikini-Atoll am Boden bzw. unter Wasser detoniert. Sie ist ca. 500m über der Stadt detoniert (rote Kugel) da dann der Wirkungsgrad wesentlich höher ist.
Auf dem Bild sieht man auch sehr gut wie groß die Zerstörungskraft der Bombe war. Ich will gar nicht daran denken wie das Bild aussehen würde wenn eine „moderne“ Atombombe je über einer Stadt gezündet wird. Zum Vergleich: „Die Little Boy“ – also die Hiroshima-Bombe hatte eine Sprengkraft von ca. 13-15 Kilotonnen TNT (13-15.000t). Die größte je (von den UdSSR) getestet Bombe 1961 hatte ein Sprengkraft von ca. 57 Megatonnen TNT (57.000.000t). Das ist ca. 4000-mal so stark… und wie gesagt das war 1961 Doch zum Glück sieht man von der Zerstörung heute nichts mehr. Um so viel mehr war ich sehr bewegt über die Geschichte und Schicksal von „Sudako Sasaki“. Sie überlebte den Abwurf der Atombombe, erkrankte aber 1954 aufgrund der radioaktiven Strahlung an Leukämie. Sie glaubte gem. einer chinesischen Sage daran, dass sie durch das Falten von 1000 Papierkranichen wieder gesund werden könne. Sie starb leider nach acht Monaten nachdem sie 644 Papierkraniche gefaltet hatte. Heute steht hier ihr Denkmal an dem man Papierkraniche ablegen kann.
Die meiste Zeit des Tages habe ich aber im „Hiroshima-Museum“ verbracht. Relativ früh nach dem Eingang sieht man eine Uhr die zum Zeitpunkt der Detonation stehen blieb.
Danach erfährt man sehr viel über die Gründe warum Hiroshima als Ziel für die Bombe ausgewählt wurde und nicht etwa Berlin. Ich mein, wir haben ja immerhin angefangen…
Ebenso wird deutlich die Funktionsweise und Sprengkraft einer Atombombe erklärt.
Das ist z.B. eine Wand die von Glassplittern getroffen wurde.
Danach sieht man – und das ist der Teil der mich wirklich Bewegt und Traurig gemacht hat – Was die Bombe mit Menschen in der Stadt gemacht hat. Die Geschichte von Sudako ist ebenfalls dabei. Dabei wird nach Abstand zum Epizentrum unterschieden.
Man sieht auch Überreste von Kleidung und Figuren die einem verdeutlichen wie die Leute aussahen nachdem sie a.) von der Strahlung, b.) Hitze und c.) Helligkeit „getroffen“ wurden. Kein schöner Anblick… ebenfalls nicht die Videos die in den Krankenhäusern gedreht wurden… wie gesagt… alles andere als nett.
Dennoch war das nur ein Teil von dem was ich in Hiroshima sehen wollte. Also wesentlich später als geplant bin ich dann noch auf die Miyajima-Insel um den Itsukushima-Schrein anzusehen.
Tja und danach ging es dann schon wieder mit dem Zug nach Osaka wo ich eine Nacht bei einem netten Australier verbracht habe. Aber da ist wie immer…
Euer Sven